Auf gelb leuchtenden Feldern gedeiht Raps, aus dem Speiseöl mit vielen gesunden Inhaltsstoffen entsteht. Grell orange schimmern vitaminreiche Beeren an den Sanddornsträuchern entlang der Küste. Ebenso empfehlenswert für den Ernährungsplan ist Fisch, der aus Ostsee, Flüssen und Seen fangfrisch auf den Tisch kommt. Restaurants, Biohöfe und -hotels zeigen mit ihrer Küche, wie sich aus regionalen Zutaten gesunde und leckere Gerichte zaubern lassen. Und wer es ganz genau wissen möchte, findet in vielen Urlaubs- und Kurorten Kurse zur Ernährungsberatung.
Bunte Vielfalt für gesunde Ernährung
Für ein Besinnen auf gesunde Ernährung bietet Mecklenburg-Vorpommern optimale Voraussetzungen. Im Land wachsen viele Früchte heran, die den Ernährungsplan mit wichtigen Nährstoffen und Vitaminen bereichern. Dazu kommt als Omega-3-Fettsäuren-Lieferant fangfrischer Fisch aus Ostsee, einheimischen Seen und Flüssen.
- Fisch
Fisch sollte regelmäßig auf dem Ernährungsplan stehen. Die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) fand in Studien heraus, dass der Verzehr von - insbesondere fettreichem - Fisch Herzinfarkt, Schlaganfall und Stoffwechselstörungen vorbeugt. Die DGE empfiehlt eine Fischmahlzeit pro Woche, am besten 70 Gramm Seefisch wie Makrele oder Hering. Einen geringeren Anteil an Omega-3-Fetsäuren liefern fettarme Süßwasserfische wie Forelle oder Karpfen. Während Seefische darüber hinaus ein wichtiger Jodlieferant sind, bringt jede Fischart leicht verdauliches Protein, Selen und Vitamin D auf den Teller.
- Rapsöl
Der Körper braucht Fette als Träger der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Es gibt Fette, die Krankheitsrisiken senken und deshalb unentbehrlich für eine gesunde Ernährung sind. Rapsöl zum Beispiel enthält einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Diese beugen nicht nur verschiedenen Krankheiten vor, sondern gelten zugleich als entzündungshemmend und stärken das Immunsystem. Ganz gleich, ob man zum eher geschmacksneutralen raffinierten Rapsöl oder zu nativem, also kalt gepresstem Öl greift: der Anteil anOmega-3-Fettsäuren ist etwa gleich. Allerdings halten raffinierte Öle länger. Kaltgepresstes Rapsöl verliert beim Erhitzen wertvolle Inhaltsstoffe und sollte daher vor allem für Salate verwendet werden. Raffiniertes Rapsöl eignet sich dagegen bestens zum Braten und Kochen.
- Sanddorn
Sanddorn gilt wegen seines hohen Vitamin-C-Gehalts als echtes Vitaminwunder. Die kleinen orangen Beeren enthalten ein Mehrfaches der Vitamin-C-Menge von Zitronen. Außerdem stecken weitere Vitamine (A, B1, B2, B3, B9, E, K, F, P), Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Mangan und Eisen, Spurenelemente und Sterine im Sanddorn. Damit stärken die auch „Zitronen des Nordens“ genannten Beeren körpereigene Zellen, Bindegewebe, Knochen sowie nicht zuletzt das Immunsystem und regen den Stoffwechsel an. Sanddornöl wirkt darüber hinaus antibakteriell und entzündungshemmend. Der ursprünglich aus Tibet stammende Strauch gedeiht besonders gut auf sandigen Böden. So stößt man bei Küstenwanderungen immer wieder auf wild wachsende Sträucher.
Wildkräuter und Pilze gehören zu einer gesunden Ernährung im Urlaub dazu
- Wildkräuter
Was da scheinbar als Unkraut am Wegesrand und in Wäldern wächst, steckt in Wahrheit voller gesunder Inhaltsstoffe und gehört auf den Ernährungsplan: Wildkräuter. Manche eignen sich für Salat, andere als Gewürz oder Tee und wieder andere peppen Smoothies auf. Es gibt sogar Wildkräuter, die wie Löwenzahn, Vogelmiere oder Gänseblümchen sogar im Winter wachsen.
Was findet man in Mecklenburg-Vorpommern? Giersch zum Beispiel. Diese Pflanze enthält Vitamin C, Kalium, Eisen und weitere Mineralien. Dabei schmeckt das Kraut mild und passt gut in einen Salat. Ebenfalls zum Essen eignen sich Gänseblümchen. Wer sich traut, diese Blume zu essen, stellt fest, dass sie sehr schmackhaft ist. Ihre Inhaltsstoffe wirken unter anderem krampf- und blutstillend und lindern Erkältungskrankheiten. Zu Unrecht als Unkraut verschrien: die Brennnessel. Sie bringt Vitamin C, Mineralien, Kieselsäure und sogar Eiweiß mit und entfaltet bei den unterschiedlichsten Indikationen ihre Wirksamkeit. Ebenfalls essbar ist Löwenzahn, schmeckt allerdings recht bitter. Diese Pflanze unterstützt die Verdauung und entwässert. Wer mit offenen Augen durch die Natur Mecklenburg-Vorpommerns streift, findet auch zahlreiche bekannte Wildpflanzen, darunter Bärlauch, Thymian, Johanniskraut und Wiesenkerbel.
- Pilze
Pilze sprießen in den Wäldern des Landes überaus artenreich aus dem Boden. Sie sind nicht nur schmackhaft, sondern passen auch gut zu einer gesunden Ernährung und haben manchmal heilende Kräfte. Am besten macht man sich mit einem Pilzexperten zu einer geführten Wanderung auf den Weg. Dann landen auch Arten im Korb, die sonst keine Beachtung finden würden.
Einer davon ist der Igelstachelbart, der überdurchschnittlich viele essenzielle freie Aminosäuren enthält. Er wirkt positiv auf das Verdauungssystem und reduziert Sodbrennen. Ebenfalls weniger bekannt ist der Austernpilz, der an Baumstämmen wächst. Dieser fettarme, ballaststoffreiche Pilz gilt in der chinesischen Medizin als Heilpilz, insbesondere bei Darmproblemen. Gleichfalls in einheimischen Wäldern zu finden, sind Schopftintling, Judasohr und der Glänzende Lackporling.
Ernährungsberatung
Schaut man sich die Vielzahl an Empfehlungen in Sachen Nahrungsbestandteile an, scheint gesunde Ernährung eine Wissenschaft zu sein. Dabei gilt es gar nicht viel zu beachten, um sich abwechslungsreich und bedarfsgerecht zu ernähren.
Zahlreiche Kur- und Reha-Einrichtungen Mecklenburg-Vorpommerns bieten Ernährungsberatung und Kochkurse an. Darüber hinaus laden in einigen Städten medizinische Ernährungsberater zu individuellen Einzelgesprächen und Seminaren ein, die zeigen, dass eine Umstellung auf gesunde Ernährung mit einfachen Rezepturen und wenig Zeitaufwand gelingt.