Drei markante Kirchtürmen
Am schönsten nähert man sich der alten Hansestadt Stralsund natürlich mit dem Schiff über den Strelasund von der Insel Rügen. Langsam rücken an Bord der Fähre die Skyline mit den drei markanten Kirchtürmen näher, das silbrig schimmernde Ozeaneum, die Kontorhäuser.
Nach dem Landgang geht’s auf ein Matjesbrötchen in die Fischhalle, um die kulinarische Basis für die Stadterkundung zu legen. Dann weiter zum Heilgeistkloster, das kein Kloster ist, sondern ein ehemaliges Hospital und Altenviertel, eine romantische Oase mitten in der Stadt, mit Fachwerk-Reihenhäuschen, Kopfsteinpflaster und duftenden Stockrosen. Der Rummel der City ist auf einmal ganz weit weg.
Ausflusgziele in Stralsund: Alle Register ziehen
Als wär’s die Kulisse aus einer Buddenbrooks-Verfilmung: Seit 2002 gehört die Stralsunder Altstadt mit Backsteingotik-Rathaus, bunt gestrichenen Bürgerhäusern und den Residenzen reicher Kaufmannsfamilien zum UNESCO-Weltkulturerbe. Am Alten Markt juchzen Kinder durch die Wasserfontäne, vor den Restaurants sitzen die Gäste unter Sonnenschirmen. Stralsund wirkt hier wie eine Mischung aus Kopenhagen und Venedig, vereint mediterranes Flair mit skandinavischer „Hyggeligkeit“. Und mit hanseatischem Understatement: Pracht und Reichtum der Häuser versteckt sich gern hinter schlichten Fassaden. Ein Beispiel sind die Lichtkuppeln und Barockengel im ehemaligen Stammsitz des Kaufhauses Wertheim.
Ein Höhepunkt zum Schluss ist die Kulturkirche St. Jakobi. Kanzel, Altar und Orgel – alles da. Doch Gottesdienste werden in dem gotischen Bau schon lange nicht mehr gefeiert. Dafür gehen hier jetzt Konzerte, Kongresse und Events über die Bühne. Statt Kirchenbänke stehen Designerstühle im Raum; an den Wänden Bilder mit moderner Kunst. Und auf der Empore – eine Orgel. Drei Jahre lang wurde das zerstörte Instrument aus dem Jahr 1741 wiederhergestellt. Jetzt braust sie wieder – und Stralsund kann alle Register ziehen.