Der Wind pfeift, als das Thermometer in einen Bottich mit frischem Ostseewasser plumpst. Drei Grad. Plus. Während die ersten Spaziergänger*innen stehen bleiben und ein wenig irritiert ihre Blicke schweifen lassen, macht Silke klar: „Was denn? So richtig kalt wird es erst, wenn sich Eis gebildet hat.“ Dann dreht sie das Schloss des kleinen Blechverschlags unterhalb des Rettungsturms am Fuße des bekannten Hotel Neptun in Warnemünde um. „Wir waren mal in der Rostocker Warnow baden, als der Fluss zugefroren war. Das war kalt. Aber drei Grad? Das ist doch angenehm.“
Oder doch gleich jeden Sonntag? Wenn sich die Luft im Frostbereich bewegt und das Wasser mit Müh und Not eisfrei halten kann, schlägt die Stunde der Warnemünder Eisbader*innen. Ein winterlicher Besuch an einem ganz normalen Strand in Mecklenburg-Vorpommern – und ein Rendezvous mit einer ganz besonderen Familie.