Ruhige, besondere Orte wie das Seelchen gibt es einige im Achterland, am Stettiner Haff oder auf der Halbinsel Cosim. Orte, die einen durchatmen lassen. An denen man sich von einer Minute auf die andere plötzlich befreit fühlt. Sie hätten gleich bei ihrem ersten Besuch auf der Insel gemerkt, wie gut ihnen das tue, meint Ulrike Gerasch: „Ein bisschen war das so, als habe die Insel einen Schalter in uns umgelegt. Und als dieses Gefühl auch bei den nächsten Usedombesuchen wieder auftauchte, haben wir irgendwann darüber gesprochen, wie das wäre, regelmäßig hier zu sein.“
Als aus den ersten Gedankenspielen dann ein fester Entschluss wurde, kauften die Geraschs ein kleines Haus auf der Insel. Sieben Jahre ist das jetzt her. Beim Renovieren stellten sie fest, dass es einfacher wäre, gleich etwas Neues zu bauen – auf dem Grundstück stehen heute die beiden Ferienhäuser. Weil ihr schnell klar war, dass das Bauprojekt Usedom länger dauern würde, hat Ulrike Gerasch ein Sabbatical genommen, „und ich wusste sofort, dass das gut investierte Zeit war.“ Ein Faible für Holzhäuser hatten die Architektin und ihr Mann übrigens schon früher. „Wenn wir solche Häuser sehen, denken wir immer sofort an Urlaub. Etwas Anderes kam für unsere Ferienhäuser deswegen auch überhaupt nicht in Frage.“
Und dass „Strandweiß“ und „Strandgrau“ nachhaltig sein sollten: auch das war den Geraschs ein Herzensanliegen. „Wenn, dann wollten wir es richtigmachen. Und wir waren damit auch keine Exoten. Pioniere, das vielleicht schon.“ Und konsequent ebenfalls. Denn andere Architekten hätten für den Bau der beiden Ferienhäuser auf Usedom vielleicht eine Baufirma aus Süddeutschland beauftragt, die das Holz anschließend aus Bayern oder Baden-Württemberg auf die Insel transportiert hätte. „Das wollten wir aber nicht. Wir haben alles vor Ort gesucht und gefunden. Das sind tolle Handwerker hier und wunderbare Menschen. Und dass das Geld in der Region blieb, war uns auch sehr wichtig“.