Eine Stadt und ihre vier Windmühlen
Eine Einkehr in Woldegk beim Mühlenmuseum ist beim Wandern auf dem Naturparkweg Pflicht. Mühlenwart und Müller Toralf Pfeiffer empfängt uns herzlich. Wir stellen vorsichtshalber unsere Rucksäcke ab, denn die Treppen hoch bis unters Dach werden sehr schmal. Die schiefernde Holländermühle aus dem 18. Jahrhundert ist die einzige verbliebene ihrer Art in Mecklenburg-Vorpommern! Doch aus jedem Fenster des Beschüttbodens entdeckt man eine weitere Mühle. Kein Wunder, dass man den Ort auch als „Mühlenstadt“ bezeichnet.
Der höchste Gipfel von Mecklenburg-Vorpommern
Linda neben mir atmet noch schwer von dem Anstieg – wer hätte gedacht, dass uns auf dem Naturparkweg in Mecklenburg-Vorpommern doch mal die Puste ausgeht. Aber: Immerhin 179 Meter misst der Helpter Berg. Auf dem Gipfel in dem kleinen Waldstück zwischen Heide und Feldern markiert nicht nur ein Kreuz den höchsten Punkt des Bundeslandes, auch ein Gipfelbuch zeigt, wer schon alles hier war. Heute sind wir die Zweiten, die sich stolz eintragen.
Sonnenuntergang im Ukranenland
Die Sonne steht tief, als wir das Ukranenland bei Torgelow im Naturpark Am Stettiner Haff erreichen. Wir sind mittlerweile tiefenentspannt, laufen glücklich und schweigend im Gleichschritt. Seicht fließt die Uecker zwischen Feldern und Wiesen, das kleine frühmittelalterliche Slawendorf samt historischem Slawenschiff liegt einsam inmitten der idyllischen Natur auf der anderen Uferseite. Die reetgedeckten Häuser machen sofort Lust, das archäologische Freilichtmuseum zu erkunden. Die Ukranen siedelten ab dem 10. Jahrhundert in der Uckermark, heute wird hier baltische Geschichte detailgetreu mit Musik, Handwerk und Mitmachangeboten gelebt.
Die Blaubeerstadt Eggesin
Vor mir wartet ein Teller mit blauer Suppe, darin zwei Knödel. Linda hat die Blaubeersuppe schon gekostet und streckt mir ihre blaue Zunge entgegen. Die 2006 in einem historischen Vierkanthof eröffnete „Blaubeerscheune“ wird inklusiv betrieben – und man sollte Hunger mitbringen. Haben wir zum Glück, denn es schmeckt himmlisch. Neben Köstlichem aus der blauen Beere kann man im Hofladen auch allerhand lokale Produkte erwerben. Für ein kleines kulinarisches Souvenir ist noch Platz im Wanderrucksack! Und eine Blaubeermarmelade fürs nächste Picknick.