Fluss mit lustig

Veröffentlicht: 19. Dezember 2024

Ein Mann sitzt mit seinem Hund am Ufer eines Flusses in der Innenstadt von Parchim, umgeben von Weidenbäumen und traditionellen Häusern im Hintergrund.

Veröffentlicht: 19. Dezember 2024

Es gibt wohl kaum eine entspanntere Art, eine Region zu erkunden, als auf dem Wasser. Egal, ob paddelnd oder mit Motor: die Elde – immerhin mit 120 Kilometern der längste Fluss Mecklenburg-Vorpommerns – ist für diese idyllische Art des Reisens eine sehr gute Wahl. Insbesondere, weil neben der fantastischen Natur auch urbane Abenteuer warten. Kurzum das tun, wonach einem just der Sinn steht. Wir haben einen sinnvollen Masterplan fürs Urlaubsglück erstellt.

Anlegen nach Lust und Laune und den Urlaub im eigens gewählten Tempo erleben. Wasserwandern nennt man das. Wer mag, kann sich in Lübz ein schwimmendes Zuhause auf Zeit mieten und sich dank der Boote Amelie, Katharina oder Maria von River Holidays auf eine autarke, freie Zeit auf dem Wasser freuen.

Gemütlich schippert man von Schleuse zu Schleuse (17 sind es insgesamt!) entlang des ruhigen Flusses von der Festungsstadt Dömitz an der Elbe bis zum Tor der Seenplatte nach Plau am See.

Los geht’s in der Festungsstadt Dömitz

Dort, wo die Elde in die Elbe fließt, befindet sich das Städtchen Dömitz. Anlegen im Hafen ist unbedingt zu empfehlen, denn hier wartet ein fantastisches Abenteuer im Dreiländereck Deutschlands.

Dömitz liegt zwischen Niedersachsen und Brandenburg malerisch in der Elbtalaue Mecklenburgs. Die Festungsstadt hat zahlreiche bildschöne Fachwerkhäuser und mit der Johanniskirche eine neugotische Basilika. Wie wäre es mit einem Dömitzer Stadtrundgang? Den gibt es beispielsweise in der EntdeckerRouten-App. Drei Kilometer zwischen Deich und Denkmal. Entlang der Festung, dem Rathausplatz und dem Hafen in den Altstadtkern. Mit fantastischen Aussichten auf das UNESCO-Biosphärenreservat Elbe und sehr viel Wissenswertem über die fünfeckige Flachlandfestung aus dem 16. Jahrhundert. Geschichte zum Anfassen sozusagen.

Eine Luftaufnahme der historischen Burg Neustadt-Glewe, umgeben von grünen Bäumen und der malerischen Altstadt mit roten Ziegeldächern.

Im Bilde mit Schilde in Neustadt-Glewe

Bitte langsam einfahren in den Hafen von Neustadt-Glewe und die Augen aufhalten. Kanuten legen mit ihren Zweisitzern an, eine Dame schlägt ihr Kissen am Bug ihres Hausboots aus, zwei Kinder ziehen auf einem Tretroller ihre Bahnen auf den Wegen neben den sattgrünen Wiesen. Hier ist es idyllisch. Hier möchte man einfach sein. Deshalb sind die Anlegeplätze im Bootshafen auch heiß begehrt. 

Ein Grund für die Beliebtheit ist die beeindruckende Kulisse der Burg. Die steht wehrhaft im Herzen der malerischen Kleinstadt Neustadt-Glewe und ist ein beeindruckendes Relikt aus dem frühen 14. Jahrhundert. Die massiven Mauern und Türme erzählen Geschichten aus längst vergangenen Zeiten, als Ritter das Leben auf der Burg prägten. Doch Moment, die wahren Anekdoten erzählt Burgmuseumsleiterin Britta Kley enthusiastisch. Im ehemaligen herzoglichen Wohnhaus wird das Leben auf der mittelalterlichen Burg lebendig. Von Wandmalereien aus Gotik und Renaissance bis hin zu den Überresten einer mittelalterlichen Warmluftheizung offenbart sich hier ein faszinierendes Stück Historie.

Geschichten mit Geschichte in der »Alten Burg«

Im oberen Geschoss lieben die Besucher den Rittersaal mit der langen Tafel. Das Besondere: Hier wird Wissenswertes aufgetischt. Beispielsweise die Information, dass bereits im Mittelalter Mandelmilch und Kichererbsen zu den Lieblingsspeisen in der Grafschaft Schwerin gehörten. 

Nanu. Was raschelt denn da im Burgturm? Britta Kley erklärt, dass es sich ein Turmfalkenpärchen in dem alten Gewölbe gemütlich gemacht hat. Auch die ein oder andere Dohle schaut vorbei. Schleiereulen haben sich das letzte Jahr in den antiken Gemäuern wohlgefühlt. Genauso wie die Fledermäuse, die die uralten Balken lieben.

Diese Liebe können die Besuchenden gut nachvollziehen. Die »Alte Burg« zählt mit zu den am besten erhaltenen Burgen Mecklenburgs und bietet insbesondere von der Turmspitzenhöhe aus einem fantastischen Panorama. Auf die Natur, den Hafen und das eigene schwimmende Zuhause auf Zeit. Wer gut lauscht, hört die Elde wahrscheinlich sanft plätschern. Der beste Soundtrack zu den spannenden Burggeschichten.

Ein Paar sitzt an einem langen Holztisch im Burgmuseum in Neustadt-Glewe, umgeben von alten Gemäuern. Sie lächeln sich an und genießen die historische Atmosphäre.
Besuch im Burgmuseum in Neustadt-Glewe: Ein Paar erkundet eine historische Ausstellung, wobei der Mann einen Ritterhelm trägt und die Frau ein mittelalterliches Speer trägt. Beide lächeln und genießen die interaktive Erfahrung.
Eine Luftaufnahme zeigt die Kulturmühle in Parchim mit ihrer historischen Fassade und einer gemütlichen Restaurantterrasse am Wasser, umgeben von viel Grün.

Kulturmühle Parchim: Ein Erlebnis für alle Sinne

Der nächste Tag beginnt mit den ersten Sonnenstrahlen, die über das glitzernde Wasser tanzen. Das leise Plätschern der Elde und das Zwitschern der Vögel wecken sanft. Inmitten der idyllischen Landschaft Mecklenburgs und doch direkt bei der historischen Stadt Parchim erhebt sich die Kulturmühle. Es ist ein Ort, an dem Kultur, Kreativität und Kulinarik harmonisch miteinander verschmelzen. Dieses charmante Kulturzentrum befindet sich in einer restaurierten ehemaligen Mühle und ist Entertainment auf verschiedenen Ebenen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Theater, Historie und Kulinarik

Großes Kino könnte beim Betreten der Mühle der erste Gedanke sein. Imposantes Gebäude, klare Architektur, schöne Wohlfühlatmosphäre an einem Ort, an dem Kunst und Heimatgeschichte eine gleichwertige Rolle spielen. Im Erdgeschoss befindet sich das Junge Staatstheater, das nicht nur Stücke für Kinder aufführt, sondern auch popmoderne Stücke für Erwachsene, wie »Sophia, der Tod und ich« von Musiker Thees Uhlmann, die jede jung gebliebene Seele als liebevoll inszeniert empfinden wird. Das Beste ist: Tickets müssen nicht monatelang im Voraus gebucht werden. Spontanität hat hier meist ein Plätzchen im Theatersaal.

Und wie schön das ist, wenn sich die Generationen im Foyer mischen. So wie auch im angeschlossenen Restaurant Mahlwerk. Eine integrative Gastronomie, in der alle Menschen willkommen sind. Als Gast und als Teil des Teams. Egal, ob zu Kaffee und Birnen-Joghurt-Kuchen oder zu einem Hibiskus-Limetten-Spritz. Und auch der Mahlwerk-Klassiker, der Burger, der hier mit Liebe serviert wird. Es lohnt sich immer vorbeizuschauen und die Terrasse liegt unmittelbar an der Elde. Wer mag, kann beim Essen einen wachsamen Blick auf sein Hausboot legen, das an der anderen Uferseite ankern kann.

Theatersaal der Kulturmühle in Parchim - Ein moderner Theatersaal mit leeren Sitzen und einer schlichten Bühne.
Essen im Restaurant Mahlwerk in der Kulturmühle: Ein Paar genießt ein Mittagessen im Freien des Restaurants Mahlwerk.
Eine Luftaufnahme zeigt die kurvige Elde mit einem Hausboot, umgeben von grünen Gärten und der Stadt Parchim im Hintergrund.

Parchims Stadtgeschichte – ein echtes Erlebnis

Wunderbar also, hier den Abend zu verbringen, um dann direkt in seine Koje zu fallen. Aber nicht, ohne die Ausstellung zu bewundern. Wirklich. Bewundern. Denn hier steckt unglaublich viel Mühe in allen Details. Ob Kind oder Senior, ob aus der Region oder als Gast vor Ort, in der permanenten Ausstellung der Kulturmühle Parchim wird jeder unterhalten und bekommt Stadtgeschichte lebendig und kreativ erzählt. Unbedingt Zeit mitbringen, denn es darf getastet, gelauscht und gerochen werden, um die Ausstellung zu begreifen. Somit haben wir in der Kulturmühle alle Sinne beisammen.

Nach den Sternen greifen in Lübz

Lübz verzückt. Das lässt sich schon beim Einfahren zum Wasserwanderrastplatz feststellen, bei dem der Amtsturm pittoresk zwischen den Bäumen hervorlugt. Die Kleinstadt blickt zudem auf eine mehr als 700-jährige Geschichte zurück. Es heißt also, bereit machen für einen aufregenden Tagesausflug,

Wie wäre es mit einem Ausflug ins All? Zwischen Mai und September gibt das Lübzer Planetarium Orientierung am Sternenhimmel. Von Asteroiden bis Zwergplaneten werden hier Führungen angeboten, die einem das Staunen lernen.

Im Amtsturm schmeckt‘s

Nicht ganz so hoch hinaus geht es im Amtsturm. Immerhin einer der am besten erhaltenen Wehrtürme in Deutschland. Hier ist nicht nur das Stadtmuseum untergebracht, sondern auch das beste Restaurant der Stadt, Alter Amtsturm, mit einer köstlichen Heimatküche.

Apropos Kulinarik. Lübz ist ja bekannt für seine Braukunst. Also gilt es, ein paar Fläschchen einzupacken. Gelegenheiten um Wasser, Malz, Hopfen und Tradition zu schmecken, wird es auf der Tour ausreichend geben.

Auf Touren bringen in Plau am See

»Denn man tau«, so sagt man auf Platt, wenn’s losgeht. Wenn der Seesack prall gepackt ist und die Wasserwander-Crew bereit ist für das letzte Urlaubsabenteuer entlang der Elde. Vielleicht, ganz vielleicht, geht es hier aber auch erst richtig los, denn Ankern an den malerischen Ufern des Luftkurorts Plau am See, ist auch eine Einladung in eine weite Wasserlandschaft, die jedem Kapitän oder jeder Kapitänin hier zu Ruder liegt: die Mecklenburgische Seenplatte. 

Wer morgens die Augen im Hausboot öffnet, den begrüßt das Lichtspiel des Sees. Kaffee trinken bei sanftem Wippen und dabei Pläne schmieden. Auf welcher Welle möchte man denn heute durch den Tag reiten? Plau hat nämlich reichlich Unterhaltsames im Angebot.

Blick aus der Luft auf die Stadt Plau am See zum Sonnenuntergang. Im Zentrum ist die Hubbrücke zu sehen.

Technik trifft Honig in Plau

„Auf Welle 400 Meter“ – so begann am 29. Oktober 1923 das erste offizielle Rundfunkprogramm in Deutschland. Und im Burgmuseum in Plau kann man in die Zeitmaschine Radio einsteigen. Wie kommt die Musik durch das Gerät eigentlich in unsere Küche? Und wie hat sich das Radio über diese Zeitspanne verändert? Eine Ausstellung, die nicht nur durch Technik begeistert.

Das Highlight der Stadt ist die 13 Meter lange Hubbrücke, die sollte man sich dringend aus nächster Nähe ansehen, bevor es zur Schau-Imkerei geht. Hier gibt es die perfekten Mitbringsel für die Liebsten und allerhand Wissenswertes über Bienen. Immerhin tragen hier etwa 300 Bienenvölker ihren Nektar zusammen. Was für ein Wunder der Natur!

Und abends bei der Brotzeit (jetzt mit frischem Honig!) zwischen Bug und Heck ist auch die Idylle das perfekte TV-Programm. Selbst der Himmel ist auf Entertainment eingestellt: Wolkenkino inklusive. Absolut sehenswert!

Ausflugsziele

in Mecklenburg-Schwerin

4 Ergebnisse
  • Ausstellungsstücke von Dr. Ernst Alban, © Jörn Lehmann

    Burgmuseum Plau am See

    • Burgplatz, 19395 Plau am See

    Kinder und Museum - das passt nicht, könnte man glauben. In Plau am See stimmt das nicht. Der Ort verfügt über ein Museum, in dem sich auch die Jugend nicht langweilt. Gleich neben dem Plauer Burgturm bieten sich in diesem einzigartigen Heimat- und Technikmuseum interessante Einblicke in die Geschichte.

    Weiterlesen: "Burgmuseum Plau am See"
  • © TMV / Gohlke

    Hubbrücke Plau am See

    • Jederzeit frei zugänglich
    • Dammstraße, 19395 Plau am See

    Industriedenkmal

    Weiterlesen: "Hubbrücke Plau am See"
  • © Stadt Parchim / Steffen Struck

    KULTURMÜHLE PARCHIM

    • Fischerdamm, 19370 Parchim

    Theater-Museum - Ein Ort der Vielfalt, der Kultur und der Jugend, gebündelt unter einem Dach. Orientieren, stöbern, entdecken, lernen, staunen, mitfühlen und genießen.

    Weiterlesen: "KULTURMÜHLE PARCHIM"
  • © Fotostudio K3 Kruse GmbH Neustadt-Glewe

    Burg Neustadt-Glewe

    • Alte Burg, 19306 Neustadt-Glewe

    Die älteste noch erhaltene Wehrburg Mecklenburgs steht in Neustadt-Glewe. Große und kleine Besucher können im Museum nicht nur den Turm mit tiefem Verließ, den Wach- und Wehrraum, sowie den wieder hergerichteten Wohnsaal besichtigen, sondern auch Wissenswertes über das Leben in der Burg und in der Stadt erfahren. Auf der Burg befindet sich auch die Tourist-Information und das Burgrestaurant.

    Weiterlesen: "Burg Neustadt-Glewe"

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