Kein Lärm, keine Hektik. Höchstens mal ein kleiner Stau, weil eine Entenfamilie den Weg kreuzt. Die Müritz-Elde-Wasserstraße ist die wohl geruhsamste Verkehrsader des Nordens und eine überaus erfrischende Reisebegleitung.
Die Fahrt ins Blaue beginnt in der Fachwerkstadt Parchim am Wockersee. Meter für Meter erobern die Radurlauber das Bilderbuchland mit Löwenzahnwiesen, Klatschmohnfeldern, Kühen und Kirschbäumen, sonnigen Hügeln und lichten Wäldern. Von Lübz aus geht es über die sanft gewellten Wiesen und Felder nach Plau am See. Malerische Gassen führen hinunter zum Plauer See, einen der größten Seen Deutschlands. In den Schilfgürteln verstecken sich niedliche Bootshäuser und idyllische Badestellen.
Überall Zeitzeugen der Eiszeit - ausgedehnten Heide- und Moorlandschaften mit Orchideen und Enzian. Fast von selbst rollen die Räder vorbei an den Ruhner Bergen, durch schattige Wälder hinunter nach Grabow - in die süße Heimat der Schokoküsse.
Auf der Fahrt durch die dünn besiedelte Landschaft geht es nach Lenzen mit einer uralten Burg. Vorbei an den 30 m aufgetürmten Binnenwanderdünen bei Klein Schmölen gelangt man nach Dömitz. Von der kolossalen Festung bietet sich ein atemberaubendes Panorama über den gewaltigen Strom auf eine der schönsten Flusslandschaften Europas.
Durch ein blau-grünes Labyrinth aus Wassergräben und Wiesen radeln die Urlauber in die Griese Gegend. Trotz ihres Namens überrascht das ehemalige Bergbaugebiet zwischen Alt Kaliß und Malliß mit herber Schönheit und ursprünglicher Natur.
Neustadt-Glewe mit Burg und Wehranlage wacht über das Tor zur "Lewitz". Im gleichnamigen europäischen Vogelschutzgebiet glänzen Hunderte kleiner Kanäle und Fischteiche, die gleichzeitig auch Heimat von Seeadler und Reiher sind. Am Wasserwanderrastplatz in Garwitz legt so mancher Radler eine Pause ein.