Auf dem ehemaligen Eingangsplatz zur Buga 2009 sitzt lächelnd eine in Bronze gegossene alte Dame; mit einem Blumenstrauß im Schoß und neben ihr eine Gießkanne. So kannten sie die Schweriner, ihre Bertha Klingberg, die im Jahre 2002 zur Ehrenbürgerin der mecklenburgischen Landeshauptstadt ernannt wurde.
Bertha Klingberg wurde 1898 in Hamburg geboren, wuchs jedoch in Bützow bei ihren Großeltern auf. Zu dieser Zeit war sie öfter in Schwerin. Ihre Liebe zu Blumen und zur Natur führte die damals Zehnjährige auch in den Schweriner Schlossgarten, wo ihr der Großherzog begegnete. Von dem kleinen Mädchen angetan, erlaubte er ihr, wann immer sie wolle, den Schlossgarten zu besuchen. Später zog sie ganz nach Schwerin.
Heute sitzt sie lächelnd auf der Mauer am Burgseeufer und schaut auf den nach ihr benannten Platz, als hätte sie geahnt, dass ihr einmal soviel Ehre zuteil werden würde. Dabei hatte Bertha Klingberg über Jahrzehnte nichts anderes getan als in der Altstadt Schwerins Blumen zu verkaufen. Dies tat sie stets in der traditionellen Rehnaer Tracht. Als sie 1990 im Alter von 91 Jahren die Unterschriftensammlung "Unser Schwerin muss Landeshauptstadt werden" startete, hatte sie nicht nur die Herzen der 17.000 Unterzeichnenden gewonnen. Wegen ihres Auftretens galt sie längst als Schweriner Original. 2005 starb sie im Alter von 107 Jahren. Ihr größter Wunsch, die Bundesgartenschau 2009 zu eröffnen, ging nicht mehr in Erfüllung. Dafür wurde ihr im Juni 2010 ein lebensgroßes Denkmal gesetzt - eine Bronzeskulptur des Bildhauers Bernd Streiter.