Vom Haft- zum Erinnerungsort
Die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Rostock wurde Ende der 1950er Jahre errichtet. Nicht einsehbar für Außenstehende, befand sie sich mittig auf dem Gelände der Bezirksverwaltung des MfS.
Von 1960 bis 1989 inhaftierte die Staatssicherheit dort rund 4.900 Personen aus überwiegend politischen Gründen. Dazu gehörten zum Beispiel die Straftatbestände „staatsfeindliche Hetze“, „öffentliche Herabwürdigung“ und in zunehmendem Maße „versuchte Republikflucht“.
Die Untersuchungshaftanstalt des MfS verfügte über rund 50 Zellen auf drei Etagen. Die Inhaftierten mussten im Durchschnitt fünf bis sechs Monate Untersuchungshaft mit ständigen Verhören und unter starker Isolation über sich ergehen lassen, bis sie durch ein Gericht formal abgeurteilt und in eine Strafvollzugseinrichtung verlegt wurden.
Am 4. Dezember 1989 hielten Engagierte aus Rostock eine Mahnwache vor der Bezirksverwaltung des MfS ab, im Verlauf besetzten sie auch die Untersuchungshaft friedlich.
Seit Juli 2021 ist die Dokumentations- und Gedenkstätte nach einer umfangreichen Sanierung in Trägerschaft der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern wieder geöffnet.
Öffnung für Einzelbesuche nach Anmeldung
Kontakt: Dr. Steffi Brüning, dug-rostock@lpb.mv-regierung.de, 015730285136
Öffentliche Führung jeden Donnerstag (außer an Feiertagen) 15 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung ist barrierefreundlich.