Dieses Bauwerk war Teil der mittelalterlichen Befestigungsanlage, die Greifswald einst umschloss.
Der Fangenturm wurde erstmals 1329 im Stadtbuch als "Vangentorm" erwähnt. Nachdem die Anlagen im Bereich des Schützenwalls im 18. Jahrhundert eingeebnet worden war und in den 1970er Jahren der Hansering gebaut wurde, blieb der 13,50 Meter hohe Turm als Rudiment erhalten. Als das Gebäude später auch als Pulverturm den Anforderungen nicht mehr gerecht wurde, verpachte es die Stadt 1775 an die Universität, die den Turm ob seiner Höhe und Lage am Rande der Stadt eine Zeit lang als Sternwarte nutze. Der Zinnenkranz wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts aufgesetzt, als der Fangenturm fortan sogar als öffentliche Bedürfnisanstalt herhalten musste. Nach umfangreichen Erhaltungs- und Sanierungsarbeiten in den 1990er Jahren konnte der Hafenmeister des Museumshafens im Erdgeschoss sein Büro beziehen. Er hat die organisatorische Verantwortung für den Hafen mit über 50 Liegeplätzen, die ausschließlich seetüchtigen Traditionsschiffen vorbehalten sind.