Als Fritz Reuter am 25. August 1840, am Tag seiner Entlassung aus der Festungshaft in Dömitz, durch die Kalißer Heide kam, passierte er die Wegkreuzung Neu Kaliß - Neu Göhren, die später in seinen Erinnerungen "Ut mine Festungstid" für seinen Lebensweg sinnbildlich von Bedeutung war.
"Ja, äwer wecker Weg was de rechte?", hatte sich Fritz Reuter seinerzeit gefragt. Diese Frage quälte den berühmten Heimatdichter Fritz Reuter so oft in seinem Leben, schon vor seiner siebenjährigen Festungshaft, als er sich mit seinem Vater überworfen hatte, als er in Jena 1833 beinahe in Studentenrevolten verwickelt war und auch später aufgrund seiner immer wieder kehrenden Trunksucht. Freunde und Verehrer des mecklenburgischen Heimatdichters errichteten ihm zu Ehren am 20. September 1885 an jener Wegkreuzung ein Denkmal aus Findlingen. Einer der Steine erinnert an "Schuten", einem kleinen Hund, den Reuter seinerzeit mit sich geführt hatte. Dieser war ein Geschenk der Kommandantentöchter zu seinem 29. Geburtstag im Jahre 1839.
Noch heute treffen sich jedes Jahr am 1. Sonntag im September Verehrer und Freunde des Heimatdichters am Fritz-Reuter-Stein, um an den niederdeutschen Dichter zu erinnern. Fanden damals regelrechte Volksfeste statt, so hat sich der Rahmen der Veranstaltungen inzwischen geändert. Am 1996 restaurierten Denkmal trifft man sich zu einem Programm, in dessen Mittelpunkt plattdeutsche Gedichte und Geschichten aus Reuters Feder stehen.