Wie eine Königin, so steht die Selliner Gnadenkirche auf einem Hang auf fürstlichem Grund. Der Bauplatz am Westende der Kirchstraße wurde einst von der Fürstin und Herrin zu Putbus gestiftet.
Ursprünglich gehörte Sellin zur Kirchengemeinde Lancken. Durch den touristischen Aufschwung wuchs das kleine Fischerdorf Anfang des 20. Jahrhunderts aber beträchtlich und wurde zu einem bedeutenden Badeort. 1913 bekam Sellin deshalb eine eigene Kirche. Zur Einweihung der Kirche stiftete die Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen Auguste Victoria sogar die Altarbibel und widmete diese der Kirche. Ein Jahr später wurde der Ort dann sogar eine eigenständige Kirchengemeinde. 1960 wurde die Kirche durch einen Brand schwer beschädigt. Der Wiederaufbau gelang, gegen alle staatliche Macht und Gewalt. Die Kirche bekam ein neues Dach und drei neue Glocken, der Innenraum eine neue, schlichte Gestalt und die Orgel wurde durch die Firma Sauer wieder instandgesetzt.