„Sie haben den Kopf, wir haben den Hut oder die Mütze“ – das ist das Motto des Hutsalons Rieger im Großen Moor in Schwerin.
Noch bevor hier ein Hut über die Ladentheke geht, steht erstmal eine genaue Typberatung an: Haarfarbe, Gesichtsform, Teint, Stil – eine passende Mütze kann dem Gesamteindruck die „Krone“ aufsetzen. „Nicht jedem steht das, was die Nachbarin trägt,“ sagt Genoveva Rieger, die den Salon schon mehr als drei Jahrzehnte betreibt: „Auf keinen Fall sollte man sich alles überstülpen lassen!“
Das Verhältnis des Menschen zu seiner Kopfbedeckung hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt: „Früher war der Hut ein Modeaccessoire, heute ist er vor allem auch ein Schutz.“ Dafür kaufen Genoveva Rieger und ihre Tochter Marie-Antonett in der ganzen Welt ein: Die Materialien lassen sie sich aus Südamerika, Italien oder England anliefern. „Heute sind die Kunden wieder stärker daran interessiert, wie Produkte entstehen, wo sie herkommen. Wir kaufen nur hochwertige Stoffe ein, da Billigware durch Material und Färbung oft Unverträglichkeiten hervorruft.“
In der Sommersaison werden vor allem Naturstoffe verarbeitet, eine breite Palette von Strohsorten wie Panama, Hanf, Sisal oder Raffia bis hin zu Stoffen wie Baumwolle, Batist, Jute oder Leinen. Im Winter wärmen Filz, Harris Tweed oder Pelz den Kopf. Zeitlos gefragt sind Hüte für besonders feierliche Anlässe, aus Spitze, Samt und Seide.
„Die Vintage Mode beflügelt unser Handwerk“, bemerkt Marie-Antonett Rieger: Das vermeintlich Altmodische ist wieder ganz hoch im Trend. Schwerin sei dafür das richtige Ambiente, mit seinem romantischen Flair und der Nähe zur Natur: „Die Stadt ist nicht so stark kommerzialisiert, viele Menschen wollen keine Stangenware, sondern lieber handgemachte Mode.“
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9-18 Uhr, Sa 10 - 14 Uhr und nach Vereinbarung