Die St.-Bartholomäus-Kirche ist eine aus dem 13. Jahrhundert stammende evangelische Kirche im vorpommerschen Ortsteil Damgarten der Stadt Ribnitz-Damgarten.
Der Altarraum entstand vor 1260 als quadratischer Backsteinbau und hatte ursprünglich ein Gewölbe, das im 30-jährigen Krieg zerstört wurde. Seit dem 17. Jahrhundert besitzt er eine flache Holzdecke.Das Langhaus ist als spätgotischer Backsteinbau mit einer hölzernen Decke in Tonnenform im 15. Jahrhundert angebaut worden. Der heutige Turm wurde am 6. November 1887 eingeweiht und ersetzte den 1723 errichteten Fachwerkturm, der 1884 abgetragen wurde. Die Sakristei entstand wahrscheinlich im 14. Jahrhundert. Heute besitzt sie neue künstlerisch gestaltete Fenster von Thomas Kuzio. Das Südportal wurde in seiner heutigen Form im Zusammenhang mit dem Turmneubau um 1890 errichtet. Es gab allerdings einen alten Vorgängerbau. Heute befinden sich darin Heizraum, WC und eine kleine Küche. Die Kirche steht auf einem natürlichen Hügel. Vermutlich gab es hier bereits eine Kultstätte der Slawen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurde der Hügel als Friedhof genutzt. Die Kirche besteht aus fünf Teilen: Altarraum, Langhaus, Turm, Sakristei und Südportal.
Altar
Auf dem mittelalterlichen Altar befindet sich ein barocker Altaraufsatz. Er stammt von dem Stralsunder Meister B. W. Sellin und entstand 1721 (Inschrift auf der Rückseite). Die zentrale Mitte bildet die Abendmahlsszene mit halbplastischen Figuren.
Links: Jesus als Weltenrichter mit der Weltkugel.
Rechts: Johannes der Täufer mit Bibel und Lamm als Symbol für Jesu unschuldigen Tod (Jesaja 53,7).
Neben dem Kreuz wahrscheinlich Maria, die Mutter Jesu und Maria Magdalena, eine Jüngerin Jesu. Der Altar bildet den religiösen Mittelpunkt der Kirche, indem er die Gegenwart Gottes symbolisiert. Hier wird das Sakrament des Heiligen Abendmahls gespendet.
Taufe
Die Taufe stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist eine Gussarbeit der Berliner Werkstatt M. Geiss. Die ursprüngliche Taufe war sicherlich aus Holz und ist wohl zerstört worden. Die alte Taufschale aus dem 16. Jahrhundert wird noch heute genutzt. Jesus selbst ist getauft worden und hat seinen Jüngern den Auftrag gegeben zu taufen.
Kanzel
Die Kanzel ist ebenfalls eine Arbeit des Meisters B. W. Sellin aus Stralsund. Abgebildet sind wichtige Personen der Bibel: Moses, Paulus und die vier Evangelisten. Ihnen zugeordnet sind die vier Symbolwesen, die der Seher Johannes in seiner Offenbarung (Kap. 4) als Thronwächter Gottes beschreibt:
- Engel (Matthäus): Menschwerdung Gottes
- Löwe (Markus): Auferstehung Christi
- Stier (Lukas): Christi Opfertod
- Adler (Johannes): Himmelfahrt Christi
Im Schalldeckel ist die Taube als Symbol für den Heiligen Geist zu sehen. Auf der Bekrönung ist Christus als Auferstandener dargestellt. Die Kanzel ist der Ort der Verkündigung der Botschaft Gottes an die Menschen.
Orgel
Die heutige Orgel stammt aus dem Jahr 1971. Sie wurde von der Firma Sauer aus Frankfurt (Oder) gebaut und am 29. August 1971 eingeweiht. Zuvor besaß die Kirche eine Buchholzorgel aus dem Jahre 1848. Beim Abriss der alten Orgel wurde ein Brief gefunden. Er stammt von einem der Mitarbeiter der Orgelbaufirma aus Berlin. Das Original kann an der heutigen Orgel besichtigt werden.
Weitere Daten zur Baugeschichte:
1997: Neue Kirchturmuhr mit Funksteuerung
1999/2000: Neue Fenster im Kirchenschiff
2000: Schwammbeseitigung und Erneuerung des Kirchdaches (Langhaus)
2001: Neugestaltung des Kirchplatzes
2002: Vollständige Sanierung des Kirchturms und Neugestaltung des Südportals
2002: Neugestaltung des Altarraums und Einweihung der drei Fenster (Glaube, Liebe, Hoffnung), geschaffen vom Glaskünstler Thomas Kuzio.