Die Kirche St. Nikolai Domherrenhagen wird auch als "Wüste Kirche" - Kirchruine bezeichnet
Aus der Geschichte von Domherrenhagen
- Der Ort (ca. 1200) wird nach 1226 dem Domstift Güstrow zugeordnet und in dessen Akten bis 1500 mehrfach erwähnt. Kirchbau rein romanisch.
- 1271 - Die Kirche ist vollends nun fertig gestellt. Rambow wird dieser Kirche zugeordnet. Die Kirche ist dem HI. Nikolaus von Myra (*270+326/265) unterstellt.
- 1272 - Ein Testament aus Rostock stiftet eine Wallfahrt zu "Sunte Klawens bi Ulrickshusen".
- 1458 - Wüstung aus unbekannten Gründen (klimatische Katastrophen, Epidemien?). Daher der Name "Wüste Kirche". Dorfmark wird 1458 an Ulrichshusen (J.v.Moltzahn) angegliedert. 4 Kirchen und Dorffläche, mit 4 große Waldhufen bleiben der Kirche zu Rambow zur Versorgung von Pastor und Schulmeister.
- 1486 - Kirchbau in Rambow. Altar und Inventar (Kelche und Bücher) sind dorthin gebracht.
- 1634 - Krieg kommt mit wechselnden Truppen nach Mecklenburg. Wer kann, flieht in Städte. Berndt Ludolf Molzan (Ulrichshusen) ist Generalquartiermeister Wallensteins.
- In Kriegswirren brannte die Kirche ab. Eine Brandschicht ist immer noch erkennbar.
- 1638 - Der schwedische General Baner ist in Grubenhagen einquartiert.
- 1645 - wird die Ruine als "Wüste Kirche" oder niederdeutsch "De verwäust Kirch" erwähnt.
- 1839 - lässt Pastor Reuschel die Friedhofsmauer abreißen, um den größeren Acker zu haben
- 1902 - "Die ganze Ruine." macht den Eindruck, als ob sie wohl demnächst durch die langsame aber stetige Arbeit an Baumwurzeln im Erdboden auseinander gesprengt werden wird.
- 1945 - 1953 - Missbrauch als Steinbruch für Straßenbau. Der Ostgiebel ist gefährdet, die Ruine lange ein Paradies der Vandalen. Was bei wilden "Grabungen" gefunden wurde, verschwand privat und ging uns allen leider verloren.
- 1985 - die Ruine ist ein Weideland für Rinder. Ab 1985 Bemühung um Beschilderung und Sicherung. Wilde Grabungen hörten auf. Ab 1988 Ostergottesdienst am frühen Morgen.
- 1991 / 92 - Friedhofsmauer, Teich und Eichen-Allee neu nach historischem Vorbild.
- 2003 - Sanierung. Ursprünglich soltlen 7 große Buchen Schutz gewähren. Es werden aber alle Bäume gefällt, das Felsenmauerwerk verfugt und die Ruine gesichert. Gelegentliche Gottesdienste, Hochzeiten, Taufen und Konzerte.
- 2017 / 18 - "de verwäust Kirch" St. Nikolai Domherrenhagen wird in den Mecklenburger Kapellenweg integriert, erhält Kreuz, Sitzbank und Bronzeplastik "Ich bin das Brot des Lebens" (Kathrin Wetzel, Gessin). Gesamtgestaltung: Eckart Hübener, Rambow.
Besonderheiten örtlicher Sagenwelt:
Die Wüste Kirche ist Hintergrund außerordentlich reicher Sagen- und Spukwelt um Ulrichshusen und Rambow, von Prof. Richard Wossidlo (Waren/M. 1839-1939) zwischen 1886 und 1939 dokumentiert.