Vor dem Neuen Gebäude, an der Nordseite des Altstädtischen Marktes, steht eine Löwenskulptur, die an den Stadtgründer Schwerins, Heinrich den Löwen, erinnert. Diese wurde 1995 am Vorabend des 800. Todestages des Stadtvaters errichtet. Geschaffen hat sie der Bildhauer Peter Lenk aus Konstanz.
Von seinem viereinhalb Meter Sockel aus schaut der Löwe hämisch grinsend über den Platz, dessen Geschichte bis in die Zeit der Stadtgründung Schwerins im Jahr 1160 zurückgeht. Über Jahrhunderte bildete der Markt das politische, wirtschaftliche und religiöse Zentrum der Stadt, nur hier war es den Schweriner Kaufleuten gestattet, zu Zeiten Heinrich des Löwen mit Lebensmitteln und handwerklichen Erzeugnissen zu handeln.
Als auf dem Markt 1995 das Denkmal für den Stadtgründer Heinrich den Löwen eingeweiht wurde, gab es sehr zwiespältige Meinungen dazu: Während die einen lächelnd die vier dargestellten Episoden aus dem Leben Heinrichs betrachteten, riefen sie bei anderen Empörung hervor. Denn eines der vier in Stein gemeißelten Bilder, die sogenannte Gesäßparade, zeigt nackte Hintern, die die Bardowicker Bürger aus Groll dem durchreisenden Herzog einst gezeigt haben sollen. Denn dieser hatte während seiner Regierungszeit Schwerin und Lübeck als wichtige Handelsplätze gefördert, während Bardowick immer mehr an Bedeutung verlor. Die Gesäßhuldigung erinnert an die Geringschätzung, die die Bardowicker dem Herzog seitdem entgegen brachten. Die weiteren Bilder der Säule erzählen satirisch kritisch vom Wendenkreuzzug 1147, der Gründung Schwerins 1160 und der Erschaffung des Braunschweiger Löwen als Symbol der Regentschaft Heinrichs in der Residenz Braunschweig.