Der Neubau der Neuen Artilleriekaserne in Schwerin, errichtet zwischen 1898 und 1900, bildet das zentrale Element des erweiterten Kasernenareals am Ostdorfer Berg. Das Offizierskasino, direkt gegenüber dem Residenzschloss gelegen, zeichnet sich durch seine prägnante Architektur aus, die Elemente des 16. Jahrhunderts mit regionalen Bezügen vereint. Heute werden die sanierten Gebäude als Teil der Landesbibliothek und für Verwaltungszwecke genutzt.
Die Neue Artilleriekaserne in Schwerin wurde zwischen 1898 und 1900 als Erweiterung des bestehenden Kasernenareals am Ostdorfer Berg errichtet. Geplant von Baurat Oscar Wutsdorff aus dem Preußischen Kriegsministerium, diente der Bau als Unterbringung für das „Großherzoglich Mecklenburgische Feldartillerie-Regiment Nr. 60“ sowie für die IV. Abteilung des Holsteinischen Feldartillerie-Regiments Nr. 24. Die Grundsteinlegung fand 1898 statt, und die festliche Einweihung erfolgte am 3. April 1900 in der Offiziersmesse.
Das Offizierskasino steht als repräsentatives Gebäude im Mittelpunkt des Komplexes und ist durch eine schmiedeeiserne Zaunanlage mit floralen Schmuckelementen eingefasst. Die drei- und dreieinhalbgeschossigen Gebäude des Komplexes sind verputzt und zeigen charakteristische Backsteingliederungen. Sie verfügen über rund- und stichbogige Fenster sowie Lünettengiebel, die an die Architektur des 16. Jahrhunderts erinnern. Besonders markant ist die Spindeltreppe ins Belvedere des Turmes, die einen herrlichen Rundblick über die Umgebung bietet.
Die Architektur verbindet verschiedene Stilelemente, darunter die regionalen Bezüge des Schweriner Stadtwappens und die Hochromanik der Kaiserdome, was Wutsdorff gelang, eine eigene Legitimität aus der Reichsgeschichte abzuleiten. Heute sind die Gebäude der Neuen Artilleriekaserne nach umfassenden Restaurierungsarbeiten Teil der Landesbibliothek und dienen als Verwaltungsgebäude.