Zu den Juwelen der Backsteingotik des Landes zählt die Pfarrkirche im Ostseebad Rerik, die zwischen 1250 und 1270 entstand.
Die St. Johannes Kirche zu Rerik ist ein frühgotischer Bau aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der über einem Feldsteinsockel errichtete Backsteinbau ist eine 2-jochige Hallenkirche mit quadratischem Chor. Der viergiebelige Turm trägt einen achtseitigen Helm. Zu den ältesten Ausstattungsstücken gehören der Altarschrein, das Triumphkreuz sowie ein frühgotischer Granittaufstein. Ins Auge fallen die bunten Ausmalungen, die sich über den gesamten Innenraum, angefangen vom Altarraum übers Hauptschiff, erstrecken. Der Kirchenmaler Hinrich Grewe fertigte diese 1668 an. Zwischen 1970 und 1976 wurde sein Werk freigelegt und restauriert. Bei der Restaurierung wurden Reste einer gotischen Ausmalung aus dem 13. Jahrhundert freigelegt.
Der bekannte deutsche Maler und Objektkünstler mit internationalem Rang, Prof. Günther Uecker, ließ 2012 zugunsten der Kirche von Rerik sein extra geschaffenes Werk "Spirale" versteigern. Der Erlös sollte ursprünglich für den Nachguss einer kriegszerstörten Glocke verwendet werden. Tatsächlich wurden zu Ostern 2013 zwei neue Glocken geweiht. Beide Glocken wurden von Uecker künstlerisch gestaltet. Nun läuten wieder drei Glocken in der St. Johannes Kirche zu Rerik. Sehenswert sind daneben die große Orgel mit 1.056 Pfeifen, der bis heute verwendete Taufengel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts sowie eine vierteilige Sanduhr, anhand derer man die Predigtlänge messen konnte. Über 89 Stufen geht es den Kirchturm hinauf, von dem Sie einen weiten Blick über Rerik, das Salzhaff und die Ostsee haben.