Ausgehend von der NS- und DDR-Geschichte Proras bietet das PRORA-ZENTRUM für Jung und Alt historisch-politische Bildung an. Geländetouren (zu Fuß oder mit dem Fahrrad), Projekttage / Workshops, Vorträge oder Filmvorführungen sowie Ausstellungen ermöglichen eine vielfältige Beschäftigung mit Themen der doppelten Geschichte Proras.
Das "KdF-Seebad Rügen" war ein zwischen 1935 und 1939 geplantes und nur zum Teil errichtetes Seebad auf Rügen. Nach seiner Fertigstellung sollten hier durch die NS-Organisation "Kraft durch Freude" (KdF) 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die unfertige Anlage für kriegswichtige Zwecke genutzt. Zur DDR-Zeit fand der Ausbau zur Kaserne statt. Zunächst waren kämpfende Truppen in Prora stationiert, ab Ende der 1960er Jahre wandelte sich Prora zu einem militärischen Ausbildungsstandort. Mit dem Baubeginn des in der Nachbarschaft liegenden militärstrategischen Hafens Mukran entwickelte sich Prora zum größten Standort von Bausoldaten in der DDR. Die Bausoldaten, die Waffenverweigerer der DDR, sind als ein Teil der Oppositionsbewegung der DDR einzuordnen. Der Verein PRORA-ZENTRUM im Norden Proras bei der Jugendherberge und dem Jugendzeltplatz führt im Rahmen seiner historisch-politischen Bildungsarbeit für Jugendliche und Erwachsene Projekte, Veranstaltungen und geführte Rundtouren im historischen Gelände von Prora durch. Die Einrichtung befasst sich mit der Geschichte der NS- und DDR-Zeit in Prora auf Rügen und in Mecklenburg-Vorpommern. Die Schülerausstellung "Prora - mehr als nur ein schöner Strand, 1933-1946" sowie Informationen zum Militärstandort Prora und den Bausoldaten in Prora werden durchgehend gezeigt. Ergänzt werden diese durch Wechselausstellungen in der Zeit von April bis Oktober. Wegen unbeheizbarer Räumlichkeiten im Block 5 (siehe Foto) zieht das PRORA-ZENTRUM von November bis März in das Rezeptionsgebäude bei der Zufahrtsschranke zum Gelände der Jugendherberge Prora. Eintritt frei.