Das eindrucksvolle Parchimer Rathaus mit einem einzigartigen Rathauskeller stammt mit seiner Kernsubstanz aus dem 14. Jahrhundert.
Eindrucksvoll erhebt sich das Parchimer Rathaus aus dem Marktplatz heraus. Es ist ein Bauwerk mit einer beeindruckenden Geschichte und Tradition. Als eigentlicher Verwaltungssitz, war es zwischenzeitlich auch Sitz eines Gerichtes, Verpflegungsmagazin für fremde Truppen, Pferdestall, Scheune und Weinkeller. Der Keller mit den Kreuzrippengewölben, die in der Raummitte von wuchtigen gemauerten achteckigen Pfeilern abgestützt werden, hat noch viel von seinem einstigen Bestand. Dieser gotische Rathauskeller sucht weit und breit seinesgleichen.
Das Rathaus gehört zur Europäischen Route der Backsteingotik. Führungen durch das Rathaus für Gruppen, insbesondere Schulklassen oder Kindergartengruppen können auf Anfrage organisiert werden. Im Rahmen der Kostümführung „Erbsenspur“ besucht der Räuber Vieting den Rathauskeller.
Bald nach der Stadtwerdung (urkundlich erwähnt 1225/26) baute Parchim am Markt Rathaus und auch die um 1246 entstandene selbstständige Neustadt Parchim besaß ihr eigenes Rathaus. Nach der Vereinigung beider Stadtteile 1282 fanden die Zusammenkünfte der Ratsmänner im Rathaus der Altstadt statt. 1481 wurde das Rathaus zum Sitz der städtischen Finanzverwaltung bestimmt. Von 1667 bis 1708 war im Rathaus das Oberste Landesgericht, das Mecklenburgische Land- und Hofgericht, untergebracht. Doch hatte die Stadtverwaltung ihren Sitz vornehmlich in der 1669 neu erbauten Ratsbude, die heute nicht mehr existiert.
Ab Herbst 1818 diente das Rathaus der Unterbringung des Oberappellationsgerichts für Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Am 01.10.1840 wurde das Mecklenburgische Oberappellationsgericht von Parchim nach Rostock verlegt. Seitdem wurde das Rathaus wieder Sitz der Verwaltung und ist es noch heute. Zwischen 1993 und 1998 wurde das Rathaus komplett saniert.