Das im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtetes Gebäude, dessen Baubeginn auf die Jahre 1300–1310 zurückreicht, zählt zu den bedeutendsten Profanbauten der Ostseeküste. Über den großen Fenstern der Marktfront des Rathauses weisen die Wappen der benachbarten Hansestädte auf die Bedeutung der Hanse für Stralsund hin. Der Schaugiebel ist einzigartig im Ostseeraum.
Die Schaufassade des alten Rathauses ragt seit Jahrhunderten meterhoch in den Stralsunder Himmel und ist so zum Wahrzeichen der Stadt geworden. Der bedeutendste Profanbau der deutschen Ostseeküste lässt uns heute noch Ruhm und Reichtum der Hansezeit erahnen. Das Stralsunder Rathaus war nicht nur Sitz des Rates und Stätte der Rechtsprechung, sondern zunächst ein von regem Geschäftsbetrieb erfülltes Gebäude. So diente die sechsschiffige, gewölbte Kellerhalle vermutlich als Tuchhalle. Im Erdgeschoss waren Verkaufsbuden untergebracht. Der nördliche Kopfbau am Alten Markt mit seiner berühmten Schauwand zeigt im Erdgeschoss eine zweischiffige Gewölbehalle. Der darüber liegende Saal, heute Löwenscher Saal, war ursprünglich der Sitzungsraum der städtischen Oberschicht und ist noch heute der Ort an dem die Stadtverteter einmal monatlich zu Bürgerschaftssitzungen zusammenkommen.
Heute beleben Geschäfte und Gastronomie wieder den für jedermann zugänglichen Bereich des Rathauses. Regelmäßig finden im großen Gewölbekeller des Rathauses Veranstaltungen statt. Vor allem natürlich der große Kunsthandwerkermarkt im Rahmen des Stralsunder Weihnachtsmarktes.
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