Mitten auf dem Acker zwischen Dammereez und Dersenow steht ein steinernes Kreuz. Der grob behauene rote Granit erinnert an einen Mord, der sich an jener Stelle im späten Mittelalter zugetragen haben soll.
Etwa 750 Meter hinter dem Ortsausgang Dammereez, an einem Feldweg in Richtung Dersenow, kann man schon von weitem das etwa 160 Zentimeter hohe Steinkreuz erkennen, das von einem kleinen Geröllhaufen umgeben ist. Diese etwa faustgroßen Steine befinden sich fast immer an den sogenannten Sühnekreuzen. Nach alter Sitte wollte man so einen Erschlagenen bedecken, um gar nicht erst den Verdacht einer Mordtat aufkommen zu lassen. Auch der Aberglaube, der Tote könne auferstehen und sich für den feigen Mord rächen, führte zum Aufstellen solcher Sühnekreuze. Man glaubte damals, man könne den Toten damit bannen und somit unschädlich machen. Über den Dammereezer Stein gibt es allerdings keine Urkunden bzw. schriftlichen Überlieferungen. Lediglich eine Sage erzählt davon, dass das Kreuz aus Sühne für einen Totschlag am Tatort aufgestellt worden sei. Ob es sich bei dem Getöteten um einen Schäfer gehandelt haben könnte, ist nicht belegt. In der Phantasie der damaligen Bewohner war allerdings immer wieder das Kreuz als Symbol für einen Schäfer genannt worden; die um das Kreuz platzierten Steine sollten sinnbildlich die Schafherde darstellen. So bekam das Kreuz den Namen "Schäferstein".