Fährt man durch den Ort Schildfeld hindurch, kommt man unweigerlich an der alten Schildmühle vorbei. Diese macht einen verlassenen Eindruck, bei genauerem Hinsehen bleibt allerdings nicht verborgen, dass hier in den zurückliegenden Jahren mit der Sanierung begonnen wurde.
Aus der Geschichte des technischen Baudenkmales an der Schilde ist nicht allzuviel bekannt. Sicher ist, dass es eine Mühle an jener Stelle bereits 1545 gab, zumindest wurde sie in jenem Jahr im Amtsregister von Boizenburg erwähnt. Einen weiteren Hinweis auf eine frühere Existenz gibt es bislang nicht. Die Mühle nutzte die Wasserkraft der Schilde, einem kleinen Bach, der sich dort durch die Landschaft schlängelt. 1721 wurden die Mühle und das dazugehörige Gehöft von der Familie Tabel übernommen. Im Jahr 1890 begann der damalige Eigentümer Friedrich Tabel mit dem Neubau der noch heute dort stehenden Mühle aus roten Backsteinen. Seine Initialen und das Baujahr sieht man am linksseitigen Giebel des Gebäudes. Der Besitzer der neuen Mühle leitete das Triebwasser nun durch einen extra dafür angelegten Mühlengraben um; das Wasserrad wurde durch einen Turbinenantrieb ersetzt. Einen Restteil des ursprünglichen Sägewerkes sieht man noch heute hinter dem separat angelegten Keller. Dieses wurde durch einen 90 Meter langen Drahtseilantrieb mit Wasserkraft versorgt. Die dabei entstandenen Ausschleifungen an der Mühle sind noch immer gut zu erkennen.
1991 wurde mit der Sanierung des stark beschädigten Mühlengebäudes begonnen. Die umliegenden Hofflächen wurden geräumt und alte Nebengebäude und Fundamentreste entfernt. Auch der inzwischen stark verfallene Mühlengraben wurde wieder hergestellt. Am 1. Mai 1999 wurde schließlich die neue Mühlentechnik in Betrieb genommen. Eine Klappenlaufturbine und ein 50 kW-Generator produzieren seitdem für etwa 60 Haushalte Strom.