Inmitten einer umfangreichen Gutsanlage liegt das Herrenhaus, das von 1896 bis 1898 im Stil der Neorenaissance erbaut wurde.
Das Rittergut Groß Lüsewitz fand 1344 eine erste urkundliche Erwähnung. Von 1896 bis 1898 entstand das heutige Schloss an Stelle eines barocken Vorgängerbaus, der 1895 durch einen Brand zerstört wurde. Architekt des neuen Herrenhauses war Gotthilf Ludwig Möckel, Bauherr war Friedrich Ferdinand Biermann, der das Gut von seinem Vater, Gottlieb Friedrich Ferdinand Biermann, in dessen Besitz sich das Gut seit 1880 befand, erhielt. Nach dem Tod von Friedrich Ferdinand Biermann erbte sein Sohn Werner den Besitz. Von 1926 bis 1943 befand sich das Gut im Besitz von Hans Thyssen aus Mühlheim, es folgte Eberhard Thyssen in den letzten beiden Kriegsjahren. Nach der Enteignung des letzten Besitzers befand sich das Gut im Eigentum des Landes Mecklenburg. Das Herrenhaus wurde bis 1949 als Tbc-Krankenhaus genutzt. Zu DDR-Zeiten war das Gut Groß Lüsewitz durch das dort ansässige Institut für Pflanzenzüchtung sehr bekannt. Dem Herrenhaus schließt sich ein Landschaftspark an, der nach 1970 um einen Reitturnierplatz erweitert wurde. Das Herrenhaus befindet sich seit 2013 in Privatbesitz, öffnet jedoch zu bestimmten Veranstaltungen wie dem Tag des Denkmals im September.