Park mit Schlosskirche, klassizistischer Orangerie und Marstall am Zierker See. Schlossgartenfestspiele im Sommer.
Hinter den Mauern des idyllisch gelegenen Sommerschlosses Herzog Carls II. verbirgt sich eine tragische Geschichte um dessen Tochter: Am 19. Juli 1810 verstarb dort völlig überraschend die beliebte preußische Königin Luise im Alter von nur 34 Jahren. Dies war nicht nur für ihre Familie ein Schock, sondern versetzte ganz Preußen in große Trauer. So kam es, dass das beschauliche Hohenzieritz schon bald zum Pilgerort und Luises Sterbezimmer zu einem emotionalen Andachtsraum wurden.
Der seither viel besuchte Erinnerungsort, der in den 1990er Jahren unter dem ehemaligen ehrenamtlichen Schlossverein Hohenzieritz rekonstruiert wurde, beherbergt heute eine moderne Ausstellung, die nicht nur das Leben und Sterben der preußischen Königin veranschaulicht, sondern auch den Mythos und die Geschichte der Gedenkstätte vor Augen führt. Ein weltweit einzigartiges Exponat, das eindrücklich den regen Besuch der europäischen Hocharistokratie auf Hohenzieritz zeigt, sind zwei Türlaibungen, auf denen sich die Gäste von der kleinen Prinzessin bis hin zum Kaiser seit dem späten 18. Jahrhundert mit ihrer Körpergröße und dem Datum ihres Besuchs verewigt haben. Auf Nachbildungen dieser Autographentafeln können Ausstellungsgäste es den Adligen heute gleichtun.
Hinter dem frühklassizistischen Schloss breitet sich der unbedingt sehenswerte englische Landschaftsgarten aus, der zu den schönsten in Mecklenburg-Vorpommern und zu den ältesten auf dem europäischen Kontinent gehört. Ab 1771 ließ ihn Herzog Carl II. auf einem sanft abfallenden Hang auf der Südseite des Schlosses anlegen. Flache Feldsteinmauern – sogenannte „Ahas“ – bilden eine fast unsichtbare Grenze zwischen Park und Natur, sodass eine malerischanmutige Atmosphäre entsteht, der sich bis heute niemand entziehen kann.