Am Rande der sogenannten "Dorfrepublik Rüterberg" liegt ein natürliches Kleinod der besonderen Art. Hier wurde mehr als 80 Jahre lang Ton per Hand abgebaut. Seit dem frühen 19. Jahrhundert zunächst vereinzelt, ab 1889 industriell. Mit der Grenzsicherung wurde das Areal 1968 stillgelegt. Zurück blieb eine Industriebrache.
Wüste Kraterlandschaften, tiefe Gruben und hohe Halden ohne Bäume und Sträucher waren das Ergebnis Jahrzehnte langen Tonabbaus. Während immer mehr Menschen das damalige Sperrgebiet verließen, eroberte sich die Natur die Flächen zurück. Schon bald besiedelten Robinien, Espen und Sandbirken die kargen Böden und im Laufe der Jahrzehnte entstand in und um der Tongrube herum ein dichter Laubmischwald, der Lebensgrundlage für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt wurde. Die Tongrube füllte sich nach und nach mit Wasser, so dass ein kleiner See entstand.
Um diesen See führt heute ein interessanter Rundweg, der nicht nur die Spuren menschlichen Wirkens, sondern auch das Ergebnis einer fast 50 Jahre währenden natürlichen Entwicklung widerspiegelt. Der Förderverein "Naturschutz Elbetal e.V." gestaltete diesen in den zurück liegenden Jahren zu einem Naturlehrpfad um, der anhand von Infotafeln und -ständen die Geschichte dieser einzigartigen Landschaft mit ihren geologischen Besonderheiten erklärt. Außerdem erfahren die Besucher Wissenswertes über die Bergbaugeschichte des Dorfes sowie über die hier lebenden Tiere und Pflanzen. Der gut ausgeschilderte Rundweg ist etwa 1,2 Kilometer lang. Wer alle acht Stationen anlaufen und sich informieren möchte, sollte anderthalb Stunden Zeit einplanen.