Die Annastraße in Schwerin, zwischen 1862 und 1866 erbaut, präsentiert eine Reihe neorenaissancistischer Villen, die als Residenz für Adelsfamilien und wohlhabende Bürger dienten. Die malerischen Fassaden orientieren sich an der Formensprache des Residenzschlosses und bieten großzügige Innenhöfe sowie elegante Wintergärten.
Um 1858 wurde die Idee zur Verbesserung der Aussichten vom Residenzschloss auf die neu gebaute Uferpromenade und die Annastraße entwickelt. Friedrich Franz II. ließ die Bebauung an der Annastraße durch eine Anschubfinanzierung der Großherzoglichen Verwaltung sowie die Planung der seeseitigen Fassaden durch Hofbaumeister Hermann Willebrand beschleunigen. Die feierliche Eröffnung der Annastraße als Uferpromenade fand 1862 statt und gewährleistete eine schnelle Verbindung zwischen dem Residenzschloss und dem Marstall für Kutschenverkehr. In den Jahren 1862 bis 1866 entstanden die prunkvollen Villen, errichtet von Bediensteten des Adels und wohlhabenden Bürgern der Residenzstadt. Die Bauausführung übernahmen Maurermeister Ferdinand Schultz und Hofzimmermeister Christian Lemcke. Die neorenaissancistischen Fassaden, die an der Formensprache des Residenzschlosses orientiert sind, bestechen durch runde Giebelaufsätze, Türme, Pilaster und Rundbogenfenster. Die großzügig bemessenen Innenhöfe bieten Platz für Kutschen und Pferde sowie die beliebten, aufwendig gestalteten Wintergärten.