Die Insel Kirr, ein Paradies für Naturliebhaber und Ornithologen, ist eine der wenigen noch bestehenden Salzgrasinseln in Deutschland. Viele Wat- und Wasservogelarten benötigen eine solche Salzwiese als Brutplatz. Als Rastplatz wird die Insel jedes Jahr im Herbst von mehreren tausend Kranichen genutz. Mit ihren flachen Wasserflächen bietet die Kirr für die Rast der Kraniche ideale Bedingungen.
Der Große Kirr ist Teil in der Darß-Zingster Boddenkette und befindet sich südlich vom Ostseebad Zingst im Barther Bodden. Die Vogelschutzinsel ist mit einer Länge von ca. 3,5 km und einer maximalen Breite von 1,5 km das wichtigste Vogelbrutgebiet der Region. Die Insel befindet sich nur knapp einen Meter über dem Meeresspiegel und wird bei Hochwasser regelmäßig überflutet.
Durch den Zingster Strom ist der Kirr von der Halbinsel Zingst abgetrennt. Die Insel, so wie sie heute besteht, war bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch in zwei Inseln - "Großer Kirr und "Kleiner Kirr" - geteilt.
Mit ihren weitflächigen Salzwiesen und dem weitverzweigten Prielen ist die Insel eine Besonderheit der Küstenlandschaften und zählt zu den größten und wichtigsten Vogelbrutgebieten der Region. Etwa 75% der heimischen Sumpf- und Wasservögel brüten auf den Salzwiesen der Kirr. In den Herstmonaten dient die Insel als wichtiger Rastplatz für Kraniche, nordische Gänse, verschiedene Schwäne und Enten.
Inmitten der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche-Boddenlandschaft gelegen steht die Insel unter strengem Naturschutz und ist nicht für jedermann frei zugänglich. Aufgrund der großen Bedeutung für den Vogelschutz ist das Betreten der Insel nur mit offizieller Genehmigung erlaubt. Zwischen April und Oktober finden wöchentlich geführte Touren auf die Insel statt. Für einen längeren Aufenthalt auf der Insel gibt es jedoch die Möglichkeit in einer kleinen Ferienhaussiedlung zu übernachten.
Um eine Verschilfung der Insel zu verhindern werden in den Sommermonaten bis zu 300 Rinder auf die Insel gebracht. Viehauftrieb und -abtrieb erfolgen jeweils per Fähre.