Eine kleine Perle an der Peene: Das Wasserschloss Quilow ist eines der wenigen erhaltenen Renaissance-Gebäude in Mecklenburg-Vorpommern mit weitgehend originärer Bausubstanz und ein Baudenkmal von nationalem Wert.
Wasserschloss Quilow
Zwischen Anklam, Greifswald und der Insel Usedom, direkt am Naturpark Flusslandschaft Peenetal, liegt das über 450 Jahre alte Wasserschloss Quilow. 1575 erbaut, zählt es heute zu den wenigen erhaltenen Herrenhäusern der Renaissance in Vorpommern und gilt als Denkmal von nationalem Wert.
Nach der Wende erging es dem Wasserschloss 30 Jahre lang wie vielen anderen Gutshäusern in der Region: Leerstand, fehlgeschlagene Sanierungsbemühungen, Verfall. Doch das Haus konnte gerettet werden und nach umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten 2020 seine Türen für Besucher öffnen. Wer „Gutsherren-Ambiente“ im Stil einer vermeintlich guten, alten Zeit erwartet, muss sich auf eine Überraschung gefasst machen. Teile des Schlosses zeigen nach dem Konzept einer „gläsernen Denkmalpflege“ Nutzungen und Gestaltungen aus mehreren Jahrhunderten neben- und übereinander. Alte Wunden und Versuche sie zu heilen sind noch erkennbar. Manch erhaltenswerte Wandgestaltung wartet noch auf eine Freilegung durch geduldige Restauratorenhände. So wird das Schloss selbst zum Ausstellungsstück und bietet zugleich inspirierende Räume für Workshops, Kunst und vieles mehr.
Ausstellung - Ein ständiges Auf- und Ab:
Vier Schwestern und ein Todesfall, ein schwuler Rittmeister, der endlich sein Zuhause findet, und eine 27-jährige Witwe, die das Beste aus 52 Zugochsen und 4 Schnupftüchern macht: Wie veränderte sich die Quilower Gutswirtschaft in vier Jahrhunderten? Wie sah das Leben der Gutsherrschaft aus? Wie das der Untergebenen? Und wer oder was sind bitte Kossaten?
Portraits und Schnappschüsse, Kacheln und Cremedosen, Inventarlisten und Katasterkarten, Leichenpredigten und persönliche Erinnerungen berichten uns über Privilegien und erdrückende Dienstpflichten, Erfolge und Niederlagen vergangener Zeiten. Stück für Stück eröffnet sich dem Besucher ein Bild vom Entstehen und Vergehen der Gutsherrschaft und -wirtschaft in einem der zahllosen kleinen pommerschen Gutsdörfer.