Als Wanderreiten werden die mehrtägigen Wanderungen zu Pferd von Reitstation zu Reitstation bezeichnet. Im Mittelpunkt stehen das Naturerlebnis, die langsame, ursprüngliche und umweltfreundliche Art des Reisens sowie das bessere Kennenlernen der Landschaft und des Pferdes. Übernachtet wird je nach Gegebenheit unter freiem Himmel, in Zelten, auf dem Bauernhof oder auf Pferdehöfen
mit entsprechender Übernachtungsmöglichkeit für Pferd und Reiter. Das Gepäck wird entweder auf dem Wanderreitpferd in Satteltaschen vor und hinter dem Sattel, auf einem mitgeführten Packpferd oder per Trosser, einem Begleiter, der Pferd und Reiter versorgt, transportiert.
Weiße Strände, schroffe, von Wind und Wasser zerzauste Steilküsten, endlose Felder, Seen und Hügel ... Mecklenburg-Vorpommerns Natur ist vielfältig und weit, sehr weit. Wer hier in den Sattel steigt, der muss darauf gefasst sein, dass er beim Wanderritt durch die Wälder bis zur nächsten Reitstation stundenlang keiner Menschenseele begegnet. In einigen Regionen
, wie am Stettiner Haff in Vorpommern, gehören Wasserflasche und Proviant zur Grundausstattung jedes Wanderreiters. In anderen Gegenden laden Cafés und Restaurants zum Verweilen ein, die darauf eingerichtet sind, dass ihre Gäste hoch zu Ross anreisen.
Mehrtagesreittouren
Wer mehrere Tage lang mit einer Pferdestärke umherzieht, der lernt Land und Leute kennen. Viele Reitgäste suchen sich dafür einen festen Ausgangspunkt, zu dem sie immer wieder zurückkehren, andere schlafen Abend für Abend an einem neuen Ort.
Für Mehrtagestouren verschiedenster Art gibt es viele Möglichkeiten. Die Mecklenburgische Schweiz im Herzen des Landes ist zum Beispiel ein lohnendes Ziel. Das Mini-Mittelgebirge ist geprägt von Hügeln, die Bergwanderer*innen schmunzeln lassen, die aber in der sonst flachen norddeutschen Ebene schöne Ausblicke bieten. Hier bummeln die Reiter*innen durch Alleen und gut erhaltene alte Dörfer mit Kopfsteinpflasterstraßen, knorrigen Eichen und ursprünglichen Feldsteinkirchen. Schlösser und Herrenhäuser stehen nah beieinander – wer möchte, der kann bei seinem Wanderritt an einem einzigen Tag gleich drei oder vier von ihnen bewundern.