Die siebenjährige Bilanz einer belasteten Ehe zwischen einer im Arbeitsalltag stark geforderten Chirurgin und einem bekannten Schauspieler erzählt dieser Film.
Deutschland 2024, Buch & Regie: Chiara Fleischhacker, Länge: 116 Minuten, FBW: besonders wertvoll
DA: Emma Nova, Friederike Becht, Paul Wollin u.a.
Der siebente Hochzeitstag steht bevor und die Ärztin Barbara Heim steckt in einer Ehekrise. Die Arbeit als Herzchirurgin gehört zu ihrem Lebensinhalt, fordert aber viel von ihr. Ihren Ehemann Günter, ein viel beschäftigter Schauspieler, sieht sie oft nur kurz, bevor er ins Theater muss. Und auch die sechsjährige Tochter braucht die Mutter. Barbara sieht auch die Blicke, die Günter für ihre sehr gepflegte Freundin Margot hat, deren Leben aus Beschäftigung mit sich selbst und ihrem Heim besteht. Da kommt in ihr der Gedanke auf, die Arbeit für eine gewisse Zeit auszusetzen. Aber letztlich überwindet Barbara die Krise.
Die Doppelbelastung der Frauen durch Beruf und Familie war in der DDR ein durchgängiges Phänomen. Viel stärker als in Westdeutschland wurde ihre Arbeitskraft für die wirtschaftlichen Erfolge des Staates gebraucht. Die positive Kehrseite war eine größere wirtschaftliche Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von den Männern, was in den Paarbeziehungen hinreichend Stoff für Konflikte bot. Denn in diesen privaten Räumen hatte die Gleichberechtigung der Geschlechter bis zum Ende der sechziger Jahre nur sehr bedingt Einzug gehalten. Über das kinowirksame Milieu der Protagonisten hinaus stellt er Fragen zu Beruf und Welt, Familie und Liebe und nach der Kraft für all das.
Die Einführung in den Film und die Moderation des Abends übernimmt unser Vereinsmitglied Rüdiger Weber.
