Konrad Wolf – sein Wirken als Mensch und als Filmemacher, seine Bedeutung für unsere Zeit
Konrad Wolf (1925 – 1982) war ein Sohn des Arztes und Schriftstellers Friedrich Wolf. Sein älterer Bruder Markus Wolf war später der langjährige Chef des Auslandsgeheimdienstes der DDR. Nach der Machtergreifung Hitlers emigrierte die Familie nach Moskau. Konrad Wolf erwarb die sowjetische Staatsbürgerschaft und kam intensiv mit dem sowjetischen Film in Berüh rung. Mit siebzehn trat er in die Rote Armee ein und gehörte 1945 als Neunzehn jähri ger zu den Truppen, die Berlin einnahmen. Für kurze Zeit war er im April 1945 erster sowjeti scher Stadtkommandant von Bernau bei Berlin. Er studierte an der Moskauer Film hoch schule. Da nach arbeitete er als Regisseur bei der DEFA, wo er eine große Zahl anspruchs voller und kritischer Gegenwartsfilme drehte. Von 1965 bis zu seinem Tod im Jahre 1982 war er Präsident der DDR-Akademie der Künste. Die lange Zeit seiner Amtsführung zeigt, dass er die Akademie mit viel mensch lichem Geschick und inhaltlichem Erfolg leitete. Die Beschäftigung mit seinem Leben und seinem filmischen Schaffen leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung und kriti schen Würdigung des DDR- Systems und ist damit – über die packende Handlung seiner Filme hinaus – bis in die heutige Zeit relevant und bedeutsam.