Von Witold Gombrowicz
Der Sonnenuntergang ist schön, das Leben am Hof reich und sorglos, die Aussicht darauf, irgendwann König zu werden, reizvoll und die Frauen suchen seine Gesellschaft. Alles steht zum Besten für Prinz Philipp. Und doch ist er gelangweilt – oder gerade deswegen? Die satte Monotonie des Hofes scheint ihn müde zu machen.
Aus einer Laune heraus versetzt er den Königshof in Aufruhr: Er stellt die bürgerliche Yvonne als seine Verlobte vor. Yvonne ist gänzlich anders als alle anderen.
Wie eine Termite im Holzpalast taucht sie in der königlichen Gesellschaft auf und nagt an deren glatter, funktionierender Oberfläche.
Das Absonderlichste aber ist, dass Yvonne nicht spricht. Sie schweigt, selbst dann, wenn böse Scherze mit ihr getrieben werden. Sie wird verspottet, gehänselt, malträtiert – und immer schweigt sie. Das ist kaum auszuhalten für die Hofgesellschaft. Warum? Fühlen sich die Adeligen womöglich ertappt?
Die Adelsgesellschaft fühlt sich davon immer mehr provoziert, in den eigenen Sünden ertappt und sinnt schließlich auf blutige Rache.