LESUNG mit Sonja Voß-Scharfenberg, Kai Pohl und Holger Lehmann
Die Welt gerät aus den Fugen! Aber nicht in MV, wo der Begriff »Tauversicht« als Ausdruck von Zuversicht zum schönsten plattdeutschen Wort 2024 gekürt worden ist.
FUGE ist das Thema dieses 53. Heftes der RISSE, dem sich acht Autor:innen mit ihren Texten gefügt haben, darunter erstaunlich wie erfreulich viel Lyrik! Kai Pohl, Ulrich Grasnick, Steffen M. Diebold, Stephan Langhans und Holger Lehmann lieferten Gedichte, Prosa erreichte uns von Carola Weider, David Lorenz und Sonja Voß-Scharfenberg, letztere fügt ihren »Lebens Lauf IV« dem »Lebens Lauf III« in RISSE-Sonderheft 11 hinzu. Ob diese Fugen trennen oder verbinden, wohltemperiert Kontrapunkte erforschen, als Zwischenraum, Lücke, Nahtstelle oder gar toleranz- oder konstruktionsbedingter Spalt anzusehen sind, mögen Sie entscheiden.
Die Grafiken von Michael Kewitsch haben etwas mit der »Brägenplietschmaschin« zu tun: mit Künstlicher Intelligenz (2023 übrigens zum »Aktuellsten Ausdruck« beim Plattdeutschwettbewerb von Heimatverband MV und Fritz-Reuter-Museum Stavenhagen gewählt).
Außerdem werfen wir einen Blick auf den im Oktober verliehenen Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern 2024 sowie auf die Uwe Johnson-Gesellschaft in Rostock, haben wir zum 100. Todestag Kafka in der Rubrik Wiedergelesen im Visier, lassen wir von Euphoricus und Dysphoricus Jenny Erpenbecks Kairos auseinandernehmen und schauen wir in der Literaturkritik auf neue Bücher von Bertram Reinecke, Saša Stanišić und Alina Herbing.