Vom Parkplatz in Hagen kann der Pendelbus zum Nationalpark-Zentrum genommen werden oder man wandert rund 30 Minuten durch den Wald der Stubnitz zum Königsstuhl. Vom Nationalpark-Zentrum Königsstuhl lohnt noch ein kurzer Abstecher zur Victoriasicht. Von hier hat man den schönsten Blick auf die weiße Kreideküste und den imposanten Königsstuhl. Die Route beginnt unterhalb vom Nationalpark-Zentrum, wo man rechts auf den Wanderweg in Richtung Lohme einbiegt. Auf dem oberen Uferweg geht es immer geradeaus mit großartigen Ausblicken auf die Ostsee und die bewaldete Steilküste. Von diesem einzigartigen Küstenteil kann man aus ca. 80 m Tiefe im Wasser liegende Kreideareale erkennen. Bei Sonneneinfall erscheint das Wasser dadurch azurblau bis smaragdgrün. Die urigen Buchenwälder entlang der Küste wurden 2011 zum Weltnaturerbe ernannt. Auf dem ruhigen Weg kann man Dam- und Rehwild, Fuchs, Dachs und Marderhund beobachten oder die seltene Orchidee Frauenschuh entdecken. Vorbei am Stubbenhörn führt der Weg zum Hankenufer. Hier stand bis 2002 das Leuchtfeuer Ranzow. Der abgebaute Leuchtturm von 1904 ist inzwischen auf Arkona zu sehen. Über eine kleine Brücke überqueren wir den Gesnicker Bach und wandern nun entlang der Steilhänge bis nach Lohme.
In Lohme bietet der kleine Hafen einen Ausblick über die Ostsee bis zum Kap Arkona. Wer hungrig ist, findet von Fischbrötchen bis Kuchen bei den örtlichen Gastronomen alles, was das Herz begehrt. Vom Hafen sieht man auch den Schwanenstein, einen der größten Findlinge Rügens. Er wiegt rund 162 Tonnen und wurde vermutlich während der letzten Eiszeit von Bornholm an seinen jetzigen Standort transportiert. Er ist im Wappen der Gemeinde Lohme stilisiert und somit quasi das Wahrzeichen der Gemeinde. Nach dem kurzen Stopp in Lohme geht es auf dem Ranzower Weg Richtung Nationalpark. Schon von Weitem leuchtet das weiße Schloss Ranzow, das heute als Hotel mit einem Golfplatz genutzt wird. Im Restaurant kann man selbstgebackenen Kuchen mit Blick auf die Ostsee genießen.
Wer möchte, kann von hier den Bus zum Parkplatz Hagen nehmen oder auf befestigten Wegen durch die Wälder der Stubnitz zurück wandern. Die Route führt nun weiter durch den Wald immer geradeaus zurück zum Königsstuhl. Vorbei geht es an der Herthaburg, einer Wallburg aus der Zeit der slawischen Besiedlung Rügens vom 8. bis zum 12. Jahrhundert. Die Wallanlage wurde auf einem vorhandenen Höhenrücken am nordöstlichen Ufer des Herthasees in der Stubnitz errichtet und ist bis zu 17 Meter hoch. Um die Herthaburg und den Herthasee ranken sich viele Sagen und Mythen. Durch die Buchenwälder des Nationalparks Jasmund führt der Weg zurück zum Nationalpark-Zentrum Königsstuhl. Es lohnt ein Besuch des Museums, in dem Wanderer auf interaktive und spannende Weise alle Hintergrundinfos zur Entstehung der Kreideküste und der alten Buchenwälder erfahren. Vom Nationalpark-Zentrum erreicht man den Parkplatz Hagen erneut mit dem Pendelbus.
Wanderungen an Steilufern:
Steilufer sind besondere Küstenabschnitte und unterliegen laufend Veränderungen. Ausspühlungen und Abbrüche sind ständig zu beobachten. Zur eigenen Sicherheit ist darauf zu achten, Abstand zu den Abbruchkanten zu halten, nur die ausgewiesenen Wege zu benutzen und Warnschilder zu beachten.